Dessert

Der große kleine Eistest plus KEIN Rezept zum Selbermachen [sponsored]

Juli 1, 2016
Eisdielen im Salzburger Land

Wenn ich Eis esse, dann nur sehr ausgewählt. Bei vertrauensvollen Eidielen, die bestenfalls 1.000 Kilometer südlich von Salzburg liegen oder man zumindest italienische Gesten verwendet. Basta! Für die Salzburger Nachrichten habe ich vor Kurzem die äußerst anstrengende (sic!) Aufgabe gemeistert, mich durch Eisdielen im Salzburger Umland zu kosten. Nachdem mich das Wetter im Juni allerdings im Stich ließ, begab ich mich zu drei Destinationen, die nicht weit von der Mozartstadt liegen und gut mit den Öffis zu erreichen war. Das ist zwar nicht ganz dort, wo man fließen Italienisch spricht und der Espresso nur einen Euro kostet, das Eis aber kann sich sehen lassen. Oder doch nicht? Seht einfach selbst!

Gelateria Dolomiti

Gelateria Dolomiti in Hallein

Was macht ein gutes Eis aus – die Kategorien

Nun gut – Eis ist genauso wie fast jedes andere essbare Gut eine ziemlich subjektive Sache. Daher hier unsere ziemlich subjektiven Kategorien:

Aussehen

In Österreich gibt es ein Kartenspiel, das ganz nach landestypischem Gehabe „Schnapsen“ heißt. Beim Schnapsen gibts Karten namens Ober und Unter. Der Ober sticht den Unter und ist somit mächtiger. Aber der Unter ist auch nicht zu unterschätzen. Wie dem auch sei: Wenn der Geschmack der Ober ist, ist das Aussehen der Unter. Denn natürlich wähle ich das Eis danach aus, wie gut es in der Vitrine aussieht. Ob es frisch und cremig aufgeschichtet ist, getoppt mit den beinhalteten Zutaten und eine natürliche Farbe hat. Gar nicht so gerne mögen wir den schleimigen Look oder solch einen, der zu künstlich wirkt.

Konsistenz

Natürlich muss Milcheis cremig sein. Und Fruchteis am besten leicht und frisch. Es soll auf der Zunge schmelzen – aber nicht zu schnell, damit wir auch was davon schmecken. Hauptsache, es ist cremig und enthält keine zu harten Kristalle.

Geschmack

Siehe oben – Geschmack ist der Ober, nein die SAU (jetzt hier bitte die Schnaps-Regeln durchlesen) des Eisgenusses. Wenn ein Eis grauslich schmeckt, kann es weder das Aussehen, die Konsistenz noch die Tüte rausreissen. Wir lieben Eis, das nach dem schmeckt, was drin sein soll. Das ist ganz einfach: Erdbeereis schmeckt nach Erdbeeren. Schokoeis nach Schokolade. Stracciatellaeis nach … ahm … Ach egal. Fakt ist: Wir lieben es ohne Geschmacksverstärker und Pulverchen.

Tüte

Wir konnten es und nicht verkneifen, auch die Tüte zu bewerten, wenngleich sie im Kern nicht Teil des Eis ist. (Es soll ja Menschen geben, die Eis lieber im Becher essen. IM BECHER!) Die Tüte spielt eine nicht zu vernachlässigende Rolle in Sachen Eis und wir sind hier beinhart: nur, wer seinen Gästen die knusprige, dünne Variante der Eistüte mit auf den Weg gibt, bekommt volle Punktzahl. Das schnöde Wafferl hat dagegen leider überhaupt kein Leiberl.

Moritz sucht Eis im Salzburger Land

Moritz ist wie immer mit von der Partie wenns um richtig gutes Eis geht.

Desiree testet Eis

Desi hat mich nach Hallein zur Gelateria Dolomiti begleitet.

Eistüten im Test – die Teilnehmer

Die Aufgabe war, nicht allzu weit in die Prärie hinaus zu fahren. Oder anders formuliert: Die Dielen sollten gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Am Ende kamen drei Eisproduzenten in die engere Auswahl, die wir besucht haben:

Eis Neuhofer Mattsee

Eisliste der Café Konditorei Neuhofer in Mattsee

Im Salzburger Eishimmel – das sind die Gewinner

Nachdem wir diesmal vor Ort, also quasi in der Wildnis draußen waren, schämten wir uns ein bisschen für unsere hochmathematischen Bewertungsbögen. Daher haben wir in diesem Ausnahmefall rein subjektiv ohne Punkte dafür höchst philosophisch bewertet. Man verzeihe.

Platz 3: Café Konditorei  Neuhofer
Getestete Sorten: Heidelbeer-Holunder, Jogurt-Himbeer, Mandel

Ja, der Ruf eilt dem Neuhofer voraus. Es gibt dort angeblich das beste Eis im Flachgau und das schon seit mehreren Generationen. Meinen Recherchen zufolge wird für das cremige Konditoreis kein künstliches Aroma verwendet, was bei uns natürlich sofort punktet. Außerdem lieben wir die tolle Lage mitten im wunderhübschen Mattsee. Einmal über die Straße spaziert steht man schon fast knöcheltief im See – oder zumindest so ähnlich. Das Eis vom Neuhofer ist so, wie man sich richtig gutes Konditoreis vorstellt: ultra-cremig und üppig. Neben den Klassikern wie Schoko, Vanille und Erdbeer gibt’s jedes Jahr neue Kreationen. Und das ist für Konditor-Eis dann schon etwas Besonderes. Als Favorit im Geschmackstest hat sich die Sorte Mandel entpuppt. Sie war wunderbar nussig und trotzdem cremig. Mehr davon! Jogurt-Himbeer hat uns leider ein bisserl enttäuscht, denn von der Himbeere waren nur ein paar wenige Flankerl zu entdecken. Leider waren wir vom Service sehr enttäuscht. Wir durften zunächst kein Tüteneis bestellen, wenn wir es auf der Terrasse essen wollen. Das mache zuviel Mist! Bitte, wie? Nach ein paar Argumenten haben wir uns schließlich darauf geeinigt, zwei Kugeln in einem Metallschüsselchen zu essen um eine in der Tüte zu bekommen. Was für ein Deal. Kostenpunkt: 1,10 pro Kugel.

Holundereis Neuhofer Mattsee

Platz 2: Gelateria Dolomiti
Geteste Sorten: Milchschnitte, Malaga

Echtes italienisches Eis wird in der Gelateria Dolomiti in Hallein serviert. Die kleine Eisdiele in der Innenstadt, die seit Generationen von Familie Panciera geführt wird, hat sich voll und ganz dem Eisgenuss verschrieben. „Ich komme im Sommer jeden Tag hierher!“, bestätigt uns auch ein zufrieden lächelnder Gast, bevor er sich endgültig seinem riesigen Becher Spagettieis widmet. Ein gutes Zeichen! denken wir uns. Und auch, dass wir von italienischsprechenden Italienern beraten werden überzeugt. Ein Stück Italien im Salzburger Land – her damit! Nun zum wichtigsten: dem Eis! Ja, die Gelateria Dolomiti könnte wirklich in einer kleinen Gasse in Napoli stehen. Das Eis ist cremig und schmeckt herrlich nach dem, was drin ist: Schokolade, Milchreme und sogar Milchschnitten-Stückerl. Malaga als eine der traditionsreichsten Sorten überhaupt kam nur dezent nach Alkohol schmeckend daher, was uns sehr gefiel, denn wir mussten ja noch mit dem Auto fahren. Und ganz wichtig: DIE TÜTE! Von den drei besuchten Eisdielen gabs im Dolomiti als einziges eine knusprige Knuspertüte. So muss das sein! Kostenpunkt: 1 Euro pro Kugel.

Eis Gelateria Dolomiti Hallein

Platz 1: Eiscenter
Getestete Sorten: Ahorn-Sesam, Praliné-Schoko, Stracciatella

Ähem. Nun ja der Name ist weder anziehend  noch besonders einfallsreich. Das ist aber auch das einzige, was beim Eiscenter in Laufen nicht stimmt. Wer im Norden Salzburgs nach dem besten Eis sucht, muss dafür Grenzen überschreiten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Dafür einfach an der Haltestelle „Oberndorf-Laufen“ aus der Salzburger Lokalbahn aussteigen, über die imposante Salzachbrücke spazieren und sich schon von weitem auf eine Kugel vom Eiscenter freuen. Die Schlangen vor dem kleinen Laden lassen schon erahnen, dass hier jemand am Werk ist, der richtig gutes Eis herstellt. Von allen besuchten Eisdielen stach das Eiscenter mit den ausgefallensten Sorten (unter anderem gibts Radler-Eis!) und dem nettesten Ambiente hervor. Man genießt sein Tüteneis neben der Eisdiele mit Blick auf die Salzach oder am hübschen Stadtbrunnen in Laufen. Die Sorte Ahorn-Sesam hat uns beim Probieren glatt umgehauen! Goldener Ahornsirup und gerösteter Sesam ergeben eine wahre Geschmacks-Explosion. Der Geschmack aller drei Sorten hat uns so richtig überzeugt und dem Eiscenter den Siegerplatz eingebracht. Kostenpunkt: 1 Euro pro Kugel.

Eiscenter Laufen

Wie du siehst ist die Bewertung dieses Mal etwas entspannter als üblich. Darum würde es mich interessieren, welche Eisdealer in Salzburg und Umgebung du empfehlen kannst!

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit den Salzburger Nachrichten entstanden. Meine Gedanken und Meinungen bleiben davon jedoch unbeeinflusst.

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2 Comments

  • Reply Verena Juli 14, 2016 at 10:41

    Dallmann in St.Gilgen! Es gibt kein besseres Eis! Zimt ist mein Favorit, alles andere aber auch sensationell.

    • Reply Conny Juli 15, 2016 at 06:47

      Dallmann in St. Gilgen – ist notiert und wird vielleicht beim nächsten Tagesausflug in Betracht gezogen. Herzlichen Dank für den Tipp, Verena!

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