Dessert Frühstück

Schwarzbeerdatschi | Scheiß auf Foodstyling.

Juli 29, 2018
Einfache Schwarzbeerdatschi

Ich liebe ja Foodstyling. Also zumindest das, was ich als Amateur darunter verstehe: Den Teller samt Inhalt (meistens Kuchen) schön hinstellen, Dinge die mir gefallen daneben drapieren, auf schön helles Licht achten und auf den Auslöser der Kamera drücken. Meistens funktioniert das ganz gut, wie ich finde, aber bei diesem Rezept hier hatte ich einfach keine Chance auf adäquates Drapieren. Es gibt nämlich kaum ein Gericht, das so gut direkt aus der Pfanne schmeckt wie Schwarzbeerdatschi.

So kam es letzte Woche so, wie es kommen musste: Die Schwarzbeerdatschi brieten, neben mir zwei hungrige Männer und sobald eines aus der Pfanne auf ihren Tellern landete, war es auch schon um sie geschehen. Ich musste einen Zahn zulegen. Scheiß auf Foodstyling, dachte ich, das muss jetzt einfach so fotografiert werden, wie es halt tatsächlich ausschaut. Daher siehst du heute die brutal authentische Variante meiner Fotos, frisch vom Teller, heißer könnten sie nicht sein.

Aber was soll ich sagen: Die Jungs haben ja recht. So frisch aus der Pfanne sind Schwarzbeerdatschi einfach am allerbesten!

Schwarzbeerdatschi rufen in mir ja jede Menge Kindheitserinnerungen hervor. An Sommertage, weit entfernt vom Schulalltag, Schwarzbeerbrocken in den Bergen, die Finger und Münder gleichermaßen dunkelviolett gefärbt vom vielen Naschen. Dass es an diesen Tagen abends Schwarzbeerdatschi gab, ist nur meinen Eltern geschuldet, die die Beeren geduldig von den Stauden pflückten und Liter um Liter mit ins Tal nahmen, um uns hungrigen Kindern etwas ganz besonderes aufzutischen.

Schwarzbeeren sind nämlich gar nicht mit herkömmlichen Kultur-Heidelbeeren vergleichbar. Durch und durch schwarz, fast schon dunkelblau und viel viel kleiner als Heidelbeeren schmecken Schwarzbeeren leicht herb, immernoch süß aber definitiv nach Sommer!

Schau dir mal das Verhältnis zwischen Schwarzbeeren und Mehl an! Die Schwarzbeerdatschi könnten damit fast schon als Low Carb durchgehen. Die Datschi bestehen eigentlich nur aus normalem Palatschinkenteig, jedoch wird das Eiklar zu steifem Schnee aufgeschlagen, damit sie noch fluffiger werden.

Die Schwarzbeerdatschi sind

  • ein österreichischer Mehlspeis-Klassiker
  • super fruchtig
  • nur echt mit wilden Heidelbeeren (oder wie wir in Salzburg sagen: Schwarzbeeren)
  • wunderbar fluffig
  • perfekt als Dessert auch mal zum Frühstück

Schwarzbeerdatschi: Österreichischer Sommer-Klassiker

Schwarzbeer-Datschi – für etwa 20 Stück

  • 500 g Schwarzbeeren
  • 150 g glattes Weizenmehl
  • 3 Eier
  • 200 ml Milch
  • 60 g Kristallzucker
  • Butter zum Ausbacken

Als erstes trennen wir die Eier in Dotter und Eiklar. Die Eiklar zu steifem Schnee schlagen. Eier und Zucker feinschaumig aufschlagen. Die Milch untermixen, gefolgt von den Schwarzbeeren. Zuletzt den steifen Eischnee vorsichtig unterheben.

In einer großen Pfanne die Butter zerlassen und die Datschi auf mittlerer Schiene ausbacken. Ich habe immer 2 großzügige Esslöffel in die Pfanne gegeben.

Sobald auf der Oberseite der Schwarzbeerdatschi Blasen erscheinen, die Teilchen wenden und goldbraun ausbacken.

Rezept für Schwarzbeerdatschi

Probiere die Schwarzbeerdatschi unbedingt aus, wenn es bei dir schon frische gibt! Die Datschi werden bei uns gerne als Dessert, süßes Hauptgericht oder ab und zu auch zum Frühstück gereicht. Sie sind nicht zu süß aber unglaublich fruchtig! Und wer es gerne süßer hätte, kann einfach mit Staubzucker obendrauf nachhelfen.

Die schwarzen Münder kommen übrigens wieder, wenn du genug von den Schwarzbeerdatschi isst!

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3 Comments

  • Reply OH LA LATKES Juli 30, 2018 at 16:34

    Diese Datschi klingen ja fantastisch und ich mag, dass nur ganz wenig Mehl dabei ist. Ich werde die definitiv ausprobieren – vielleicht nur das Mehl mit Kokosmehl austauschen. Das sollte doch auch klappen, was meinst du? Danke für die Inspiration!

    E || OH LA LATKES

  • Reply Verena Juli 29, 2018 at 15:31

    Fürs mich mal ne total andere Variante von den datscherl, wir essen sie quasi komplett blau, also fast ohne Teig rundherum. Nur bissi Mehl und paar Eier zum binden, sonst nix. Man schaut danach zwar aus wie ein Zombie rundum den Mund aber geschmacklich einfach der Hammer!! Schick ich dir mal das Rezept wenn du möchtest … Lg Verena

    • Reply Conny Juli 29, 2018 at 15:50

      Liebe Verena! Dein Rezept wäre ganz wunderbar – ich mag sie nämlich auch mit ganz wenig Teig (Bei mir kommen immerhin auf 500 g Beeren 150 g Mehl) aber bei dir ist ja noch weniger drin <3

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